Filme produzieren in Berlin – Wie geht das?
Eins ist klar – kaum eine Stadt in Deutschland kann Berlin das Wasser reichen. Das gilt besonders für alles, was mit Medien zu tun hat. Berlin verfügt über eine der vitalsten Medienlandschaften in Europa – Nicht umsonst zieht es Kreative aus aller Welt in die Hauptstadt und nicht ohne Grund wurde Berlin schon so häufig auf der Kinoleinwand verewigt. Du bist in Berlin und möchtest deinen Film produzieren lassen? Kein Problem! Ob Requisiten, Schauspieler, Kameramänner oder Filmtechnik – in der Metropole findest du alles was du brauchst.
Etwas Know-How wollen wir dir aber in diesem Artikel schonmal mit auf den Weg geben. Welche Schritte sind notwendig, damit aus deinem Vorhaben ein fertiger Film werden kann? Was man nämlich schnell gerne einmal vergisst: Die Produktion eines Films besteht nicht nur aus den Dreharbeiten. Diese sind sogar in der Regel der kürzeste Teil des ganzen Prozesses. Der Weg von der Idee zum Endprodukt lässt sich grob in drei Phasen unterteilen: Vorproduktion, Produktion und Postproduktion.
1. Vorproduktion
Die Vorproduktion ist die wohl wichtigste und längste Phase der Produktion. Das liegt daran, dass von den Entscheidungen, die hier getroffen werden, alles andere abhängt. Wenn in der Planung Fehler passieren, kann das im späteren Verlauf unangenehme Folgen haben. Alles beginnt mit der ersten Idee. Allerdings kann so eine Idee schonmal im luftleeren Raum verpuffen, wenn sie nicht von Spezialisten bearbeitet wird. Von denen gibt es gerade in Berlin reichlich. Die Szene der Filmschaffenden ist lebhaft und vielseitig. Wenn du deine Idee in einen Film umsetzen möchtest, solltest du davon Gebrauch machen. Wende dich einfach an uns – wir arbeiten dann im Austausch mit dir an der Realisierung deines Films. Im ersten Schritt geht es dann zunächst darum, die inhaltliche Zielstellung des Projekts festzulegen. Zunächst wird festgelegt, welche Art von Film produziert werden soll. Soll es ein Imagefilm, Werbespot, Erklärvideo oder Spielfilm werden? An dieser Frage entscheidet sich bereits das weitere Vorgehen – Denn jeder Typus von Film birgt andere Voraussetzungen und Möglichkeiten. Das Ziel in dieser Phase ist es, möglichst viele Unwägbarkeiten auszuschließen und das Risiko einer Kostenexplosion zu minimieren.
Deshalb ist es ratsam, die Zuschauer niemals außer Acht zu lassen – Denn das Wichtigste für einen Film ist das Publikum. Welche emotionale Reaktion soll bei den Zuschauern hervorgerufen werden? Welche Fakten sollen vermittelt, welche Geschichte erzählt werden?
Wenn es sich bei deinem Projekt um einen Imagefilm handelt, kann dieser Prozess etwas länger dauern, da der Film im Einklang mit den grundsätzlichen strategischen Zielen des Unternehmens stehen sollte. Ist die inhaltliche Zielstellung des Projekts festgelegt, erstellen wir anhand dessen eine Kalkulation. Hier wird alles mit einbezogen, was für die weiteren Schritte benötigt wird – Handelt es sich um einen Realdreh ist das zum Beispiel das Equipment, die Schauspieler und unter Umständen Requisiten und Maskenbilder:innen. Allerdings darf hier die Postproduktion nicht außer Acht gelassen werden – Auch Schnitt und Nachvertonung müssen in die Kalkulation eingerechnet werden. Daher muss an diesem Punkt definitiv feststehen, welcher Filmtyp produziert werden soll. Soll mit Interviews und realen Protagonisten oder mit Animation gearbeitet werden? Soll es Werbespot, Trailer, Industrie- oder Erklärfilm werden?
Am Ende dieser Phase steht dann ein fertiges Konzept. Das kann je nach Filmtyp ein Exposé, Treatment, Drehbuch oder Storyboard sein. In diesem Papier wird jede einzelne Szene möglichst genau festgelegt, sodass in der Produktion nichts mehr schiefgehen kann.
Hinzu kommt eine Shotlist oder Drehplan, in dem die einzelnen Aufnahmen und Drehorte konkret aufgestellt werden. Der Umfang der Shotlist hängt stark von der Beeinflussbarkeit der Drehorte ab: Ob Außenaufnahmen gelingen oder scheitern, hängt zum Beispiel vom Wetter ab – Ein Studiodreh mit Schauspielern ist leichter zu kontrollieren als eine Vor-Ort-Reportage mit realen Personen. Bei einem szenisch-fiktionalen Film sollte schon vor Drehbeginn jede Szene konzeptionell feststehen. Arbeitet man verstärkt mit Schnitt, Animation und Toneffekten, werden die letzten Entscheidungen in der Postproduktion getroffen.
Für den Drehplan müssen folgende organisatorische Fragen beantwortet werden:
1. Welche Locations?
2. Welche Tages- und Uhrzeit?
3. Wie muss der Drehort vorbereitet werden?
4. Welche Personen müssen bei dem Dreh vor der Kamera dabei sein?
5. Welche Kleidung sollen die Personen tragen? Werden Requisiten benötigt?
6. Bei Werbung: Funktionieren zum Drehtermin alle zu zeigenden Produkte?
Außerdem solltest du vorab von allen Beteiligten das Einverständnis über die Bildnutzungsrechte einholen. Das gilt nicht nur für Personen vor der Kamera – auch Sprecher, Kameramänner, Maskenbildner, Regisseure, Filmeditoren, Animationsspezialisten und Komponisten sind davon betroffen – im Grunde alle, die an der Filmproduktion direkt beteiligt sind.
2. Produktion
Nachdem die grundlegenden Fragen so genau wie möglich geklärt sind, kann der Dreh beginnen. Vielleicht ist es dir schonmal aufgefallen: Wenn Berliner Straßen mal wieder für ein Filmteam abgesperrt sind, dauert das gar nicht so lange – Meistens sind sie am nächsten Tag schon wieder frei. In der Regel ist der Dreh die kürzeste Phase im Produktionsprozess. Im Werbebereich werden dafür sogar meist nur ein bis drei Tage eingerechnet. Allerdings ist dies oft auch die teuerste Phase. Alles an der Produktion konzentriert sich auf diesen kurzen Zeitraum. Hier entstehen die Aufnahmen, die über das Gelingen deines filmischen Vorhabens entscheiden. Deshalb: je präziser die Planung, desto reibungsloser der Dreh.
In der Regel werden für den Dreh die Crew, Schauspieler, Filmtechnik, sowie etwaige Requisiten und Ausstattung benötigt. Achtung! Bei so vielen Beteiligten kann auch die genaueste Planung an ihre Grenzen stoßen – Für den Fall, dass doch etwas schiefgeht, jemand zu spät kommt oder plötzlich verhindert ist, müssen Pufferzeiten miteinkalkuliert werden und evtl. Filmversicherungen abgeschlossen werden. Und für Außenaufnahmen sollten Schlechtwetteralternativen vorhanden sein.
Für einen gelungenen Dreh ist eine gewisse Flexibilität also unabdingbar. Schließlich sind viele Akteure und mitunter sogar höhere Gewalten im Spiel. Und schlussendlich ordnet sich alles in dem Prozess dem Ziel unter, qualitativ hochwertige Aufnahmen zu produzieren.
3. Postproduktion
Sind diese vorhanden, wird als allererstes ein Rohschnitt erstellt. Darin ist bereits die grobe Struktur des Films angelegt, sowie Schnittbilder, Interviewpassagen, erste Animationen und ein Layout für die Vertonung. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Skizze des fertigen Films. Wenn der Rohschnitt abgenommen ist, geht er in den Schnitt. Der Aufwand im Schnitt hängt davon ab, wie viele Animationen benötigt werden und wie sehr der Schnitt auf den Look des Films Einfluss nehmen soll. Ein Film mit kurzen Einstellungen und schnellen Schnitten hat eine vollkommen andere Wirkung auf den Zuschauer als Einer mit langen Einstellungen und wenig bis gar keinen Schnitten.
In der Postproduktion werden außerdem Farbkorrekturen durchgeführt – Und der Film wird vertont. Das kann je nach Aufwand eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Der Film wird mit Musik unterlegt und bekommt sein Sounddesign. Dabei werden einzelne Geräusche nachvertont, um die atmosphärische Wirkung des Films zu steigern. Außerdem kann der Film nun einen Text „aus dem OFF“ bekommen – das heißt, ein Sprecher spricht nachträglich einen Text über die fertige Filmspur. Der Sprecher gibt dem Film, indem er ihm seine Stimme leiht, sein endgültiges Gesicht. Es kommt darauf an, die richtige Stimme für dein Projekt zu finden. Dafür lohnt es sich, ein wenig zu stöbern oder stöbern zu lassen – in der Datenbank der Sprecheragentur „Die Media-Paten“ findest du Samples und Profile von vielen deutschlandweit bekannten Sprechern und Sprecherinnen.
Ist die Postproduktion abgeschlossen, kann der Film in verschiedenen Formaten bereitgestellt werden. Welches Format du brauchst, hängt davon ab, wo du den Film zeigen möchtest. Für das Online-Publishing kommt es darauf an, welches Format mit welcher Plattform kompatibel ist. Wenn der Film im Kino gezeigt werden soll, musst du eine „DCP“ (Digital Cinema Package)-Datei verwenden.
Fazit
Einen Film zu produzieren ist mit einer Menge Aufwand verbunden. Am Ende ist es aber gar nicht so schwer – Wenn du mit Leuten zusammenarbeitest, die das Know-How und die Routine haben, um dein Vorhaben umzusetzen. Du solltest darauf vorbereitet sein, dass nicht alles wie am Schnürchen läuft, und eine gewisse Flexibilität mitbringen, um auf Unvorhergesehenes reagieren zu können. Dann ist – im Rahmen deines Budgets natürlich – im Prinzip alles möglich.