Tipps zur Produktion von Videoblogs (Vlogs)

Smartphone zücken, Aufnahmeknopf drücken, hochladen, fertig. So einfach ist das nicht mit dem Vlog produzieren.  Denn das Ergebnis taugt dann oft höchstens fürs digitale Familienalbum. Für wirklich nachhaltigen Erfolg auf Euren Social-Media-Kanälen braucht es einiges mehr. Wir sagen: Willkommen beim „1mal1 des Vloggens“.

Gute Vorbereitung ist alles

Bevor es losgeht, gilt es erst einmal einen Plan zu machen. Wer soll Deinen Vlog anschauen und welche Botschaft willst Du rüberbringen? Denn es ist schon ein erheblicher Unterschied, ob Du deinen Vlog für „Lieschen Müller“ produzierst oder für Fachpublikum. Oft klärt sich dann auch gleich die Frage, ob ein Smartphone reicht oder doch eine oder gar mehrere Kameras her müssen. Egal für wen und mit welcher Botschaft: Ein Skript hilft ungemein bei Vorbereitung und Durchführung des Drehs. Plant Inhalte und Aufnahmen vorher genau und schreibt alles detailliert auf.

Jetzt geht’s los:  Vlogs produzieren

Auch wenn schon lange klar ist, wo gedreht wird, muss die Location noch einmal genau unter die Lupe genommen werden. Reicht das Licht? Gibt’s zu viel Schatten? Wo genau stehst Du oder Dein Protagonist? Auch die richtige Kameraposition will noch einmal durchdacht sein. Wird es eine Großaufnahme des Oberkörpers oder ist es wichtig, den gesamten Körper zu sehen? Hier ist es ratsam, sich noch einmal mit dem Thema Kameraperspektiven und Einstellungsgrößen beim Filmen und Videos auseinanderzusetzen. Check auch den Ton und justiere die Mikros gegebenenfalls nach. Passt alles, solltest Du alle Energie in den Anfang Deines Vlogs legen. Der Start muss passen, denn wenn Du Deine Zuschauer dann nicht packst, wirst Du es nie schaffen. 8 Sekunden hast Du gerade mal Zeit dafür.

Schnitt und Perspektive: Nachbereitung von Vlogs

Ein Hoch auf die Cutter dieser Welt, denn sie machen Filme erst zu dem, was sie im besten Fall sind: stimmige und unterhaltsame kleine Kunstwerke. Soll Dein Vlog wirklich gut werden, schwing Dich auf und investiere Zeit und Kreativität in die Nachbereitung, sprich, vor allem den Schnitt. Der „Schnitt“ ist vor allem die logische Zusammenführung vorhandener Einzelaufnahmen. Aber nicht nur die Aneinanderreihung der Sequenzen ist entscheidend. Schnitte sorgen für Abwechslung, bringen Dynamik in das Video. Perspektivwechsel etwa sind sowas wie das filmisches Gewürz gegen Langeweile. Vermeide deswegen, wann immer es geht, sogenannte One-Shot-Aufnahmen. Das gilt durchaus auch für Kochvideos und Schminkt-Tutorials, denn auch solche vermeintlich statische Videos können durch unterschiedliche Aufnahmewinkel kurzweiliger, abwechslungsreicher und damit dynamischer werden.
Neben dem Schnitt geht’s jetzt auch nochmal an den Ton. Möglicherweise ist nicht alles 1-A zu verstehen, dann solltest Du möglicherweise die betreffenden Stellen nachvertonen. Probiere Dich aus in der Nachbereitung Deines Vlogs, so bekommst Du die nötige Übung und schaffst es bald, mit professionellem Know-how aus Deinen Vlogs etwas ganz Individuelles und Einmaliges zu machen.

Kamera oder Smartphone

Es ist kein Geheimnis: Moderne und hochpreisige Smarthphones können echt viel! Sehr gute und damit fürs Vloggen geeignete Geräte sind zum Beispiel das iPhone 12pro, das Samsung Galaxy S21 Ultra 5G oder das Huawei P30 Lite, dass weitaus günstiger ist und trotzdem eine super Kamera hat. Mit diesen Geräten kannst du auf jeden Fall einen hochwertigen Vlog produzieren. Soll es trotzdem eine richtige Kamera sein, dann überlege Dir:

1. Drehst Du Deinen Vlog immer im selben Studio oder bis Du öfter unterwegs? Je nach Antwort sollte die Kamera sehr handlich oder braucht eben nicht allzu handlich zu sein.
2. Drehst Du in 4K oder oft in Zeitlupe? Entsprechend wählst Du die technische Ausstattung Deiner Kamera.
3. Welchen Anspruch hast Du an den Sound? Ein perfekter Ton erfordert in den meisten Fällen ein externes Mikrofon. Dafür braucht Deine Kamera entsprechende Anschlüsse.

Der Markt ist natürlich riesig und die Auswahl nicht immer leicht. Vielleicht helfen Dir unsere Vorschläge weiter, zu denen Du Dich am besten umfassend im Fachhandel beraten lässt:

Sony DSC-RX100 V: Kompaktkamera mit 4K-Auflösung und Zeitlupenfunktion in HD
DJI Osmo Pocket 2: handliche Gimbalkamera mit 4K, Zeitlupe und einem smoothen Bildstabiliastor
Panasonic Lumix DMC-TZ101: Kompaktkamera mit 4K und Zeitlupe. Fest verbautes Display.

Natürlich empfiehlt sich auch der Einsatz eines Kamerastatives. Die gibt es von recht preiswert bis unverschämt teuer. Am Anfang sollte es dieses Stativ von Sunfoto tun.

Wichtiges Equipment für Ton und Licht

1. Das externe Mikrofon

Wir haben es schon angesprochen: Ein externes Mikrofon ist für einen professionellen Dreh nahezu unabdingbar. Die Frage ist nur, welches ist das richtige? Wichtige Kriterien als Anhaltspunkte:

• Wird viel draußen gedreht, benötigt das Mikrofon einen speziellen Windschutz.
• Soll das Mikrofon in der Hand gehalten werden oder aufgebaut sein?
• Oder vielleicht doch fest auf der Kamera sitzen?
• Auch Mini-Varianten zur Befestigung am Revers sind möglich.
• Benötigt das Mikrofon extra Strom?

Wenn Du alle Fragen geklärt hast, fällt die Wahl zumindest ein wenig leichter.

Tipps für Einsteiger:

RØDE VideoMic GO Richtmikrofon
Sennheiser MKE 400 Richtmikrofon
RØDE Wireless GO Compact Mikrofonsystem kabellos

2. Scheinwerfer und Co.

Hell genug, klar und nicht verwackelt – das sind schon mal drei wichtige Punkte, die Deinen Vlog professionell erscheinen lassen. Wie Du das schaffst? Klar, Übung macht den Meister. Aber auch ein paar Gerätschaften, über deren Anschaffung Du durchaus nachdenken solltest.

  • Lichtschirme unterstützen eine gute Ausleuchtung,
  • Stabilizer (Gimbal) sorgen für ein ruhiges Bild, auch wenn sich der Filmer in Bewegung befindet,
  • Mit einem Kamerastativ hast Du die Hände frei und trotzdem ein wackelfreies Bild,
  • Drohnen schaffen ganz neue Eindrücke von der Umgebung,
  • Green Screens bieten Kreativität bei der Nachbereitung, etwa durch die Kreation ganz neuer Hintergründe.

Die richtige Vlog-Software

Zur richtigen Nachbearbeitung ist die passende Software unerlässlich. Der Markt ist riesig, die richtige Wahl oft nicht leicht. Für die richtige Entscheidung spielen sowohl Deine Vorkenntnisse, als auch der Anspruch, mit dem du deinen Vlog produzieren willst, eine Rolle.

1. iMovie (Mac)

Super für Einsteiger! Mit der Apple-Software kannst Du erste Schritte proben und bekommt ein Gefühl für Kameraperspektive und Schnitt. iMovie ist standardmäßig auf den aktuellen Apple-Rechnern vorinstalliert.

2. Filmora Video Editor

Gute Alternative zu iMovie. Filmora ist einfach und übersichtlich mit grundlegenden Funktionen für Vlog-Anfänger. Es gibt eine kostenlose Version, hier musst du allerdings mit einem Wasserzeichen leben. Für einmalig 149,99 € bekommst du das Videoschnittprogramm als Dauerlizenz für PC und Mac.

3. Windows Movie Maker

Standardmäßig auf jedem PC mit Windows 10 enthalten, allerdings sind die Funktionen recht übersichtlich und einfach. Es gibt nur wenige Möglichkeiten zur Videobearbeitung.

4. Pinnacle Studio

Wer iMovie, Filmora oder den Windows Movie Maker aus dem FF beherrscht, der kann sich an Pinnacle Studio wagen. Die Einarbeitung ist allerdings etwas langwieriger und gewöhnungsbedürftig. Das Programm unterstützt die Bearbeitung von 4K-Videos – allerdings nur auf Windows. Es kostet einmalig ab 49,95 € und es gibt verschiedene Lizenzmodelle.

5. Final Cut Pro

Für Profis eines der Schnittprogramme überhaupt. Allerdings brauchst Du Geduld und gutes technisches Verständnis für die Einarbeitung. Danken werden es Dir Videos, die Deinen Vlog wirklich professionell machen. Beachte aber, Final Cut Pro braucht eine Menge Speicherkapazität! Aktuell kostet die Profi-Software ca. 330,00 € im Mac App Store.

6. Premiere Pro

Premiere Pro ist das PC und Mac Schnittprogramm überhaupt. Dank unzähligen YouTube Tutorials lernt man mit ein wenig technischem Verständnis das schneiden relativ einfach. Premiere Pro kostet im monatlichen Abo 69 Euro, Studenten oder Schülerversionen sind bei ca. 29 Euro monatlich. Dafür stehen dir dann aber die gesamte Adobe Creative Suite zur Verfügung.

7. MAGIX Video Deluxe

MAGIX Video Deluxe gibt es schon für einmalig 59,99 €. Mit diesem Programm kannst du bis zu 8K UltraHD Videos bearbeiten und ausgeben. Die Funktionen und Bedienung ist intuitiv und kommt einem Profiprogramm recht nah. Außerdem sind viele Effekte und Titel im Programm enthalten, die deine Videos auf jeden Fall auwerten.

FAZIT

Einfach und billig einen Vlog produzieren geht natürlich immer – kommt dann aber eben auch entsprechend rüber. Das gilt auch für die Produktion von Vlogs. Überlege, was Deine Ansprüche an Deinen Vlog sind und entscheide, wie viel Du in Deine technische Ausstattung investieren möchtest. Es muss nicht immer der große finanzielle Aufwand sein, es gibt eine Menge preiswertes Equipment, mit dem Du Deinen Vlog gar nicht erst in die „Billigecke“ rutschen lässt.

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Mike Götze
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