Von off auf on – So funktioniert der Upload bei den großen Videoplattformen
Es ist kein großes Geheimnis – Videos bieten das größte Marketing-Potenzial aller Medien. Und sie werden am Meisten auf Social Media-Plattformen konsumiert. In einem vorangegangenen Artikel haben wir bereits die Zielgruppen der verschiedenen Plattformen unter die Lupe genommen. Heute wollen wir uns anschauen, was du beachten musst, um dein fertiges Video auf der jeweiligen Plattform hochzuladen.
Videos auf Social Media – Eine Wunderwaffe für das Marketing
84% Prozent der Konsumenten geben an, eine Kaufentscheidung aufgrund eines Videos getroffen zu haben. Was aber macht Videos zu einem so effektiven Mittel? Von allen Medien sprechen Videos die Meisten unserer Sinne an. Dadurch werden Emotionen ausgelöst. Lustige Videos bringen uns zum Lachen, Erklärvideos produzieren AHA-Momente, Imagefilme stärken die Beziehung der Kund*innen zum beworbenen Gegenstand. Die meisten Videos werden auf Social Media geteilt und gestreamt. Werbung soll Erinnerungen schaffen und Sehnsüchte hervorrufen – Die sozialen Netzwerke sind dazu die ideale Plattform.
Vor dem Upload – Was gilt es zu beachten?
Bevor Du dicht damit auseinandersetzt, welche technischen Voraussetzungen es zu erfüllen gilt, um dein Video hochzuladen, solltest du natürlich einige grundlegende Fragen geklärt haben. Besonders wichtig ist, dir deiner Ziele bewusst zu sein. Was möchtest du mit deinem Video erreichen? Wen möchtest du mit deinem Video erreichen? Danach kannst du die richtige Plattform für dein Video ausfindig machen. Wenn du sie gefunden hast, solltest du dich damit auseinandersetzen, wie du dein Video auf der jeweiligen Plattform am besten platzieren kannst.
1.YouTube
Der Marktführer im Bereich der Video-Plattformen zeichnet sich auch dadurch aus, dass längere Inhalte gepostet werden können. So hat ein durchschnittliches Video auf YouTube ca. 11 Minuten Länge. Die klassische Werbeanzeige auf YouTube ist der Werbeclip, der in den Videos zwischengeschaltet wird. Besonders beliebt sind Musikvideos, die regelmäßig Millionenaufrufe produzieren. Diese Spezifikationen gilt es für den Upload auf YouTube zu beachten:
• Format: .mov, .mpeg4, .mp4, .avi, .wmv, .flv, .3GPP oder .WebM
• Audio: Stereo-AAC
• Verhältnis: 16:9 ideal, 4:3 mit Pillarboxing (schwarze Balken)
• Auflösung: 426 x 240px bis 3840 x 2160px
• Qualität: max. 128 GB
• Länge: max. 12 Stunden
2.Instagram
Instagram ist so etwas wie die Plattform der Zukunft. Der Anbieter erfreut sich in den letzten Jahren stetig steigender Beliebtheit. Für die Gruppe der 14- bis 19-Jährigen ist es bereits heute die wichtigste App, auf der auch alltägliche Kommunikation stattfindet, noch vor Facebook, WhatsApp und Co. 74% der User auf Instagram folgen einem Account aus reinem Interesse an der Marke. Dem ästhetischen Anspruch, der auf Instagram vorherrscht, muss man dabei natürlich Rechnung tragen. Die Videolänge ist, verglichen mit YouTube, ungleich kürzer – Die Videos sind 15 bis 60 Sekunden lang.
Hier kommen die Daten:
- Format: .mp4- oder .mov-Datei mit H.264-Komprimierung empfohlen, aber auch fast alle anderen Dateitypen werden unterstützt
- Audio: Stereo-AAC, mind. 128 KB/s
- Verhältnis: 4:5 bzw. 1.91:1 (Feed) / 16:9 bzw. 4:5 und 9:16 (Story)
- Auflösung: Höchstmögliche Auflösung ohne Pillarboxing (keine schwarzen Balken). Keine Beschränkung der maximalen Auflösung
- Qualität: max. 4 GB
- Länge: max. 60 Sek (Feed) / max. 15 Sek (Story)
- Text: max. 2200 Zeichen (nur Feed)
3.Twitter
Bei Twitter werden die meisten Videos in der Timeline der User gesehen. In der Regel handelt es sich also um kürzere Videos. Außerdem wird auf Twitter kaum nach bestimmten Videos gesucht – was nicht heißen soll, dass das Bedürfnis der Konsumenten nicht bestünde. Einer Studie zufolge wünschen sich 37% der User mehr Videos von Marken.
Dies gilt es für den Upload auf Twitter zu beachten:
- Format: .mp4- oder .mov-Datei mit H264-Komprimierung
- Audio: AAC
- Verhältnis: 1:3 bzw. 3:1
- Auflösung: 32 x 32px bis 1280 x 1024px
- Qualität: max. 15 MB (synchron) / 512 MB (asynchron)
- Länge: 0,5 – 30 Sek (synchron) / 140 Sek (asynchron)
- Text: Tweet bis zu 116, Titel bis 70, Beschreibung bis 200 Zeichen
4.XING
Xing ist eines der größten beruflichen Netzwerke in Deutschland. Wenn du eine ältere Zielgruppe ansprechen möchtest, ist es die ideale Adresse. Zudem gibt es auf Xing verschiedene Gruppen. Diese sind nach Interessen geordnet, sodass du möglicherweise leichter deine Zielgruppe identifizieren und deine Werbung somit gezielter platzieren kannst. Xing hat bislang keine Daten zu technischen Anforderungen veröffentlicht. Da die Videos auf der Startseite der User angezeigt werden, empfehlen sich aber Videos mit geringeren Laufzeiten. Zudem sollte das Auftreten dem Standard der Plattform gerecht werden – professionell.
5.Facebook
Noch immer ist Facebook das größte soziale Netzwerk der Welt. Die User erstrecken sich über Ziel- und Altersgruppen hinweg – Es sind insgesamt zwei Milliarden aktive Nutzer. Auf Facebook werden Videos, ähnlich wie bei Twitter, in der Timeline der User zwischengeschaltet. Auch hier gilt also: möglichst im ersten Moment auffallen. Achtung! Einen Link zu deinem Video auf Facebook zu posten ist wahrscheinlich nicht genug. Du solltest es definitiv auch auf der Plattform selbst hochladen. Einer Studie zufolge ist die Interaktionsrate bei „einheimische“ Videos auf Facebook um 168% höher als bei externen Links. Facebook hat einen Leitfaden für Werbeanzeigen veröffentlicht. Darin gibt es einige Empfehlungen, u.a.:
- Format: Empfohlen wird eine .mp4- oder .mov-Datei mit H.264-Komprimierung, aber auch fast alle anderen Dateitypen werden unterstützt
- Audio: Stereo-AAC, mind. 128 KB/s
- Verhältnis: 9:16 bzw. 16:9
- Auflösung: Höchstmögliche Auflösung ohne Pillarboxing (keine schwarzen Balken). Keine Beschränkung der maximalen Auflösung
- Qualität: max. 4 GB
- Länge: max. 240 Minuten
- Text: Überschrift bis 25, Beschreibung bis 30 Zeichen
6.TikTok
Vor einigen Jahren hat die chinesische Plattform TikTok damit begonnen, das Internet aufzumischen. Heute begegnet sie einem fast so häufig wie Facebook oder YouTube. TikTok ist bunter, schriller und greller als andere Plattformen. Das entspricht seinem Kernpublikum – Die größte Gruppe auf TikTok sind die 16- bis 24-Jährigen. Auf TikTok besteht die Möglichkeit ein max. 60-sekündiges Video in einer Story zu verpacken, oder eine Werbeanzeige von 5-60 Sekunden zu schalten.
• Format: .mov- oder .mp4-Datei und für Werbeanzeigen sind auch .avi und .gif erlaubt
• Verhältnis: 9:16. 1:1 ist auch möglich, wird aber nicht empfohlen
• Auflösung: 1080 x 1920px
• Qualität: 287.6 MB bei iOS, 72 MB für Android und 500 MB für Ads
• Länge: max. 60 Sekunden
7.SnapChat
Auch auf Snapchat sind vorwiegend jüngere Menschen unterwegs. Eigentlich handelt es sich bei der Plattform um einen Instant-Messaging-Dienst, in der Praxis entspricht er aber eher den Charakteristika eines sozialen Netzwerks.
Snapchat legt den Fokus auf Authentizität. Blicke hinter die Kulissen beispielsweise, sind hier wunderbar platziert. In der App kannst du auf verschiedene Weisen Werbung betreiben. Es gibt die klassischen, kurzen Einblendungen, die den Usern zwischen den Stories angezeigt werden, sowie sogenannte Quick Snap Ads, die im Vollbildformat angezeigt werden und somit perfekt für die Darstellung auf Handydisplays geeignet sind. Hinzu kommen noch die Long Form Videos – Hier kann die User*in nach 15 Sekunden entscheiden ob er/sie weiter schauen möchte. Bei Snapchat gelten folgende Voraussetzungen:
• Video im Hochformat wird bevorzugt, Querformat ist jedoch zulässig.
• Maße: 1080×1920 (Video muss die gesamte Bildschirmfläche ausfüllen)
• 150px Rand oben und unten, 64px Rand an den Seiten.
• Verhältnis: 9:16
• Video-Dateityp: .mp4 oder .mov
• Videocode: H.264-codiert
• Qualität: bis zu 32 MB, bei Long Form bis zu 1GB
• Länge: bis zu 10 Sekunden, bei Long Form keine Begrenzung
8.Twitch
Twitch läuft, verglichen mit YouTube, oft unter dem Radar. Zu Unrecht – Auf Twitch werden mehr Minuten gestreamt als auf YouTube. Und das mit nur einem Drittel der User. Daran kann man schon erkennen – Twitch zeichnet sich durch eine besonders aktive Community aus. Vor allem die eSports-Szene ist auf der Plattform stark vertreten, obwohl sich dieses Übergewicht in den letzten Jahren etwas angeglichen hat. Auf Twitch werden, ähnlich wie bei YouTube, Werbeanzeigen zwischen den Videos platziert. Dabei gelten folgende Voraussetzungen für den Upload:
• MP4, MOV, AVI und FLV
• Audio: Stereo-AAC
• Videocode: H.264-codiert
• Bitrate bis zu 10Mbps
• Bis zu 1080p/60 Frames pro Sekunde
• Länge: bis zu 10 Sekunden, bei Long Form keine Begrenzung
Fazit
Jetzt weißt du hoffentlich alles, was du wissen musst, um dein Video an die Kund*in zu bringen. Wir hoffen, dass wir dir weiterhelfen konnten. Los geht‘s!