Interaktive Videos – Der Zuschauer im Mittelpunkt

Videos sind im digitalen Zeitalter überall und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob auf Handy, Laptop oder iPad – wir sind es gewohnt, eine große Anzahl von Videos in vergleichsweise kurzer Zeit zu konsumieren. Die Werbung hat die Möglichkeit von Bewegtbild als Kommunikationsmittel längst erkannt und eine Unzahl an Unternehmen bedienen sich dieser. Doch das hat zwei Dinge zur Folge: Die Videos werden immer austauschbarer – und die Aufmerksamkeitsspanne der User immer kürzer. Viele Menschen schauen Videos nur noch ein paar Sekunden, bevor sie zum Nächsten weiterklicken. Das gilt es zu verhindern. Daher ist es ratsam, den Zuschauer einzubinden und aus seiner passiven Rolle zu befreien. Eine Lösung dafür bieten Interaktive Videos. Sie haben die gleichen Vorteile wie herkömmliche Videos: Komplexe Inhalte können anschaulich und unterhaltsam vermittelt werden. Doch sie ergänzen sie um einen Weiteren: Sie binden den Zuschauer mit ein. Wir möchten in diesem Artikel erklären, wie das funktioniert, welche Arten von Interaktiven Videos es gibt, kurzum – wie du dein eigenes Interaktives Video erstellen kannst.

1. Grundlagen

Zu Anfang noch einmal zur Wiederholung: Der Vorteil interaktiver Videos ist die Einbindung des Zuschauers in das Video. Dadurch wird der Unterhaltungswert gesteigert. Der User hat einfach mehr Spaß mit deinem Video. So lassen sich komplexe Themen strukturieren und verständlich machen. Außerdem kannst du so die Seitenverweildauer und dadurch die Performance deiner Webseite steigern. Und du kannst die Markenwahrnehmung gegenüber Zielkunden individualisieren – Mit Interaktiven Videos stichst du heraus. Interaktiv – Das klingt erstmal nicht besonders konkret. Und in der Tat gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Zuschauer ins Video einzubinden. Dabei ist Kreativität und Einfühlungsvermögen gefragt! Einige Ideen möchten wir nun vorstellen.

a) Der Zuschauer entscheidet über den Handlungsablauf

Interaktive Videos bieten die Möglichkeit, den Zuschauer entscheiden zu lassen, was passiert. Der Nutzer kann gewissermaßen mit dem Video „spielen“, anstatt nur davor zu sitzen. Das funktioniert zum Beispiel über eine Echtzeit-Auswahl – Hierbei ist das Video (fast wie unsere Artikel) in einzelne Kapitel unterteilt, und der Zuschauer kann zum gewünschten Kapitel springen. So kann er entscheiden, was ihn interessiert – und was ihn nicht interessiert, einfach weglassen.

b) Spiele

Eine weitere Möglichkeit, den Zuschauer in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken, ist kleine Spiele in das Video einzubauen. Diese Art des Interaktiven Videos kommt besonders häufig beim e-learning vor, wo es darum geht, ob Schüler den Inhalt des Videos auch wirklich verstanden haben. Dann kommen Lern- und Verständnisfragen zum Einsatz. Diese können ganz verschieden aussehen – Multiple Choice, Ja/Nein-Fragen, Lückentexte usw. Natürlich können alle möglichen Spiele eingebaut werden und das Prinzip dürfte für Unternehmen nicht minder sinnvoll sein als für Schulen oder Ausbildungsstätten.

c) Interaktives Marketing

Wenn du Interaktive Videos vor allem fürs Marketing nutzen möchtest, gibt es kleine, einfache Methoden, die dir weiterhelfen können. So kannst du zum Beispiel eine Funktion einbetten, bei der sich Nutzer während sie das Video schauen für deine Newsletter anmelden können. Außerdem lassen sich Dateien direkt in das Video einfügen. Das sind nur einige wenige grundlegende Möglichkeiten, wie du dein Video interaktiv machen kannst. Es gibt dabei aber kaum Grenzen! Wie vorhin schon beschrieben, kommt es auch auf deine und die Kreativität deiner Mitarbeiter an, um dein interaktives Video für deine Zwecke zu optimieren.

2. Beispiele

1. In der Tasse

Wenn du eine einzigartige Art und Weise suchst, dein Produkt zu bewerben, solltest du dir diesen Werbespot anschauen. Den 360° Winkel kennst du vermutlich von Landschaftsaufnahmen oder Extremsport-Videos – Lipton hat das Ganze aufgegriffen, um Werbung für einen Tee zu machen. Der Zuschauer befindet sich während des Videos in einer Tasse und bekommt verschiedene Sequenzen zu sehen, die mit dem Produkt in Verbindung stehen. Die Grundatmosphäre des Videos bleibt dabei friedlich und anregend. Die Idee von Lipton funktioniert immersiv – Das heißt, der User kann komplett in die Welt des Videos eintauchen. Das wird durch den 360°-Winkel erreicht. Dadurch intensiviert sich das Erleben der Zuschauer. So verknüpft der Werbespot das Produkt mit Bildern, Gedanken und Emotionen. Und die Kunden, die sich an die Emotionen erinnern, die während des Videos aktiviert wurden, kaufen den Tee um das Gefühl erneut zu durchleben.

2. Zwischen Traum und Wirklichkeit

Eine Möglichkeit, die das Interaktive Video bietet, ist die freie Kapitelauswahl. In dem Musikvideo zu dem Song „Know No Better“ von Major Lazer kommt diese Funktion auf eine besondere Art und Weise zum Einsatz. In dem Song geht es um einen Jungen, der gerne ein erfolgreicher Tänzer wäre, aber in seinem trostlosen Alltag gefangen bleibt. Gegen Ende des Songs vermischen sich Wunsch und Wirklichkeit. Der Zuschauer kann in dem Video zwischen der Traumebene und der Wirklichkeitsebene hin- und her switchen. Oben rechts befindet sich ein Icon, mit dem man entscheiden kann, welche Ebene man zu welchem Zeitpunkt sehen möchte. Darin verbirgt sich ein großes Potenzial interaktiver Videos: Man kann eine Sache aus mehreren Perspektiven zeigen. Das kann dir auch beim Marketing helfen – Zum Beispiel kannst du den Kundenservice aus Sicht des Mitarbeiters und des Kunden zeigen, oder zeigen, wie ein Produkt in verschiedenen Bereichen gleichzeitig im Einsatz ist.

3. Wie waschen richtig geht

Interaktive Videos lassen sich auch wunderbar mit E-Learning-Inhalten kombinieren. Die Firma P&G hat ein Werbevideo für das Waschmittel „Ariel“ produzieren lassen, in dem der Zuschauer entscheiden kann, wie es weitergeht. Bereits am Anfang wählt man aus, ob man sich als Frau oder Mann durch die Welt der Wäsche manövrieren will. Später kann man dann entscheiden, ob man bunte oder einfarbige Shirts waschen und danach, ob man diese mit einem herkömmlichen, nicht näher Benanntem oder einem dazu passenden Mittel von Ariel waschen möchte. Nachdem man seine Entscheidung getroffen hat, sieht man, wie sich die Waschtrommel dreht. Und danach das Ergebnis: Hat man sich für das herkömmliche Mittel entschieden, prangt auf dem gewaschenen Shirt noch immer ein fieser Fleck. Entscheidet man sich für Ariel, sieht das Ganze natürlich anders aus – strahlendweiß und rein, versteht sich. So lernt man mit P&G, das „richtige“ Waschmittel zu benutzen. Im Grunde erinnert der Spot an frühere Waschmittelwerbungen, indem der Zuschauer durch Beispiele von der Wirkung des Mittels überzeugt werden soll. Der Unterschied: Hier ist man mittendrin und hat Spaß dabei, den Verlauf des Videos aktiv mitzugestalten.

Natürlich können in Interaktiven Videos auch einfach reine Fakten vermittelt werden. Die meisten Beispiele dafür sind im Netz allerdings nicht frei verfügbar. Wenn dich dieser Aspekt an Interaktiven Videos besonders interessiert, macht es Sinn, eine Anfrage an eine Produktionsfirma für interaktive Videos zu stellen, um Anschauungsmaterial zu bekommen.

3. Teilen von Interaktiven Videos

Durch die Verwendung von HTML5 kannst du interaktive Videos problemlos auf deiner Website einbetten. Auf Plattformen wie YouTube und Vimeo können interaktive Videos bislang allerdings leider nicht abgespielt werden. Aber durch einen Link in den sozialen Medien zum Beispiel kannst du die Kunden ohne Probleme zum Video führen.

4. Anbieter von Interaktiven Videos

Es gibt verschiedene Plattformen, die die Möglichkeit bieten, Interaktive Videos zu erstellen. Dazu gehört zum Beispiel „Video Notion“. Der Anbieter zeichnet sich auch durch eine recht simple Bedienung aus. Im Video werden die Sequenzen markiert, an denen etwas passieren soll. Du kannst zum Beispiel festlegen, dass bei Minute 2:13 eine Abfrage stattfinden soll, die überprüft, ob der Zuschauer den Inhalt des Videos bis dahin verstanden hat.

Etwas mehr Funktionen bietet h5p. Hier können nicht nur interaktive Videos, sondern auch Präsentationen oder kleine Minigames wie Memory erstellt werden. Die integrierten Optionen bieten viele Möglichkeiten, Videos dynamischer zu gestalten. Es gibt Drag & Drop, Bilder, Links oder Multiple-Choice-Fragen. Auch WIREWAX zeichnet sich durch seine hohe Variabilität aus. Der Anbieter bietet sogenannte „Hotspot“-Videos an, die es dem Betrachter ermöglichen mit Objekten im Video zu interagieren. Darüber hinaus bietet wirewax die sogenannte „Branching“-Funktion – Dabei kann der Zuschauer durch verschiedene Lösungen den Ausgang des Videos bestimmen. Und auch 360°-Videos können mit Wirewax hergestellt werden.

Eine weitere interessante Möglichkeit sind die sogenannten „Multi-Stream“-Videos, in denen zwischen verschiedenen Videos und Perspektiven hin- und her navigiert werden kann.
Wenn du dich erst einmal ausprobieren möchtest, könnte FrameTrail das Richtige für dich sein. Das Programm ist kostenlos und bietet einige grundlegende Funktionen. Allerdings sind die Videos nur online verfügbar.

Fazit

Zwar unterstützen große Plattformen wie YouTube oder Vimeo bislang noch keine interaktiven Videos. Aber eines ist klar – Sie bieten ein enormes Potenzial. Außerdem zeigst du damit, dass du über auf dem neuesten Stand der Technik bist. Auch dadurch kann man seine Marke attraktiv machen. Ob du ein Produkt einzigartig machen, ein Video kreativ umsetzen, oder dein Team auf eine unterhaltsame Art und Weise coachen möchtest – Interaktive Videos bieten dir dafür die Mittel. Sie bieten sogar so viele Mittel, dass du eigentlich nur auf eines aufpassen solltest: Nicht in der Welt der Interaktiven Videos verloren zu gehen!

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Tobias Brehmer
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