Hardware-Tipps – der optimale Videoschnitt PC

Du hast einen PC und ein Videobearbeitungsprogramm? Prima, das sind schon mal zwei wichtige Voraussetzungen für gute, selbst produzierte Videos. Oder doch nicht? Wer so ans Video-Produzieren rangeht, wird sich möglicherweise ärgern: Der Computer hängt, die Bilder ruckeln – irgendwie funktioniert das mit der Bildbearbeitung überhaupt nicht. Videobearbeitung und -Produktion sind extrem speicher- und rechenintensive Vorgänge und setzen manchen zu schwachen Rechner bei anspruchsvollen Projekten schnell schachmatt. Bleibt auf der Gewinnerseite und lest unsere Tipps rund zum optimalen Videoschnitt PC.

Der passende PC – fertig gekauft vs. selbst zusammengestellt

Die einfachste Variante, an einen guten PC zu kommen, ist natürlich der Gang in den Fachhandel und ein Blick in die Regale mit montierten und einsatzbereiten Geräten. Das empfehlen wir vor allem Hobby Cuttern und Einsteigern, die sich zunächst an das Thema Videobearbeitung herantasten wollen. Vernünftige, leistungsstarke und für den Videoschnitt fertig konfigurierte PCs bietet u.a. die Firma HP an. Nach einer gewissen Zeit des „Erfahrungen-sammelns“ kristallisiert sich dann heraus, wo es klemmt und die eigenen Anforderungen die Fähigkeiten der Hardware möglicherweise übersteigen. Den PC selbst zusammenzustellen ergibt vor allem dann Sinn, wenn klar ist, welche Aufgaben er bewältigen muss und welche Komponenten dabei besonders beansprucht werden. Um die richtige Entscheidung fällen zu können, solltest Du also eine genauere Vorstellung davon haben, welchen Umfang Deine Filmprojekte haben.

Videoschnitt PC

PC-Komponenten zur Videobearbeitung

Wenn Du regelmäßig Videos produzierst und genaue Vorstellungen vom Können Deines künftigen Videoschnitt PC hast, dann zahlt sich eine Mehrinvestition in gute Hardware aus. Auf diese Komponenten und Merkmale kommt es an:

CPU (Prozessor)

Je höher die Prozessorleistung des Computers, desto schneller kann er die Kodierung und den Export hochwertiger Videofilme umsetzen. Für gängige gute Schnittprogramme wie Adobe Premiere oder Final Cut Pro brauchst Du einen leistungsstarken Prozessor. Die Kosten liegen zwischen 120 und 280 Euro für eine Prozessorleistung, mit der Du als Hobby-Cutter gut klar kommen wirst. Wir empfehlen hier einen Intel Core i7 Prozessor.
Wenn Du doch eher in die professionelle Richtung gehen willst, dann lohnen sich durchaus auch Highend-Systeme, die kosten ab 500 Euro, z.Bsp. der Intel Core i9 Prozessor

CPU-Kerne

Jede gängige Software zur Videobearbeitung arbeitet besonders gut mit einer hohen Anzahl an Prozessorkernen. Eine CPU mit acht Kernen zu je drei GHz liefert bessere Ergebnisse, als ein Chipsatz mit vier oder sechs Kernen und je vier GHz. Für die professionelle Videobearbeitung empfehlen wir sechs bis acht Kerne.

Arbeitsspeicher (RAM)

Zur Bearbeitung hochauflösender Aufnahmen benötigt Dein Videoschnitt PC viel Arbeitsspeicher. Dessen Große ist sogar essentiell für die Videobearbeitung. Als Richtlinie sollten es für eine Videobearbeitung in 4K 16 GB sein. Grundsätzlich gilt: Je größer die Videoprojekte, desto größer auch der Arbeitsspeicher. Am besten setzt du hier auf 32GB RAM DDR4.

Festplatte SSD vs. HDD

Klassische HDD-Festplatten sind für den Videoschnitt etwas lahm. SSD „Platten“ sind die schnelle Alternative und als solche für den modernen 4K-Videoschnitt unverzichtbar. Wir empfehlen ein Volumen von mindestens einem Terabyte. Preislich dürfte das für die meisten okay sein, eine vernünftige interne SSD kostet um die 100 Euro; eine Investition lohnt im Hinblick auf eine effizientere Filmbearbeitung in jedem Fall.

Grafikkarte

Die Grafikkarte macht bei der Videobearbeitung am PC einen besonders wichtigen Job; in der Regel brauchst Du für größere Projekte nicht nur eine, sondern mehrere. In Sachsen Preisgestaltung muss es allerdings nicht unbedingt die Obergrenze sein, auch Modelle der preislichen Mittelklasse können ausreichen. Für den Turbo unter den Grafikkarten solltet Ihr Euch die RTX Reihe genauer ansehen. Perfekt für den Videoschnitt geeignet ist die GeForce RTX 3070, kostet aber gleichmal 1.400 Euro.

Prozessorkühler

Ist Dein PC ordentlich im Arbeitsmodus, erzeugt er Wärme. Zuviel Wärme allerdings kann zu einer Überhitzung und damit zu Leistungsproblemen führen, was wiederum Auswirkungen auf Deinen Videoschnitt hat. Eine zuverlässige Kühlung ist also wichtig und der Prozessorkühler ein wichtiger Faktor bei der Planung Deines Videoschnitt-PCs. Ein ideales Design hält die optimale Temperatur und damit gute Voraussetzungen für den perfekten PC Videoschnitt. Da die Kühlung im Grunde nichts anderes ist, als ein Lüfter, solltest du darauf achten, dass deine Kühlung nicht zu laut ist – sonst schneidest du u.U. neben einem extrem lauten Schnitt-PC. Die Firma be Quiet! bietet, wie der Name schon sagt, sehr leise CPU Kühler an.

Mainboard

Das Mainboard ist das Herz Deines Computers. Hier sind alle relevanten Recheneinheiten und Speichermedien miteinander vernetzt. Ist das Mainboard nicht optimal auf die restliche Hardware abgestimmt, kann die Leistung Deines Computers mindern, was sich natürlich auch auf die Videoqualität auswirkt. Bedenke: Das Mainboard muss mit Deinem CPU kompatibel sein. Stabile Mainboards bietet z.Bsp. die Firma Asus an.

Netzteil

Vor allem leistungsstarke Grafikkarten und Prozessorkerne verbrauchen unter Volllast relativ viel Strom. Gleiche also unbedingt die Watt-Leistung des Netzteils mit dem Gesamtverbrauch der einzelnen Komponenten ab. Möglicherweise möchtest Du Deinen PC im Nachhinein noch einmal erweitern oder upgraden; es kann sich also durchaus lohnen, von gleich von vornherein ein stärkeres, langlebigeres Netzteil zu kaufen.

Gehäuse

Optik ist beim Gehäuse für Viele wichtig, ist aber längst nicht alles. Achte vor allem auch auf die Bauweise des Mainboards und darauf, ob es zum gewünschten Gehäuse passt. Die Modell-Kürzel ‚Mini-ITX’, ‚Micro-ATX’ oder ‚ATX’ in der Produktbeschreibung des Gehäuses beziehen sich genau darauf. Für einen schnellen Zugang zum Inneren sollte das Gehäuse abnehmbare Wände haben und im Idealfall so groß sein, dass bei Bedarf noch zusätzliche Gehäuselüfter und Kühlkörper reinpassen.

FAZIT

Wenn Du in Sachen Videobearbeitung Großes vorhast, solltest Du über einen selbst zusammengestellten PC nachdenken. Großes Augenmerk solltest Du dabei auf CPU, Grafikkarte, RAM und SDD bzw. Festplatte legen. Wenn diese vier Bestandteile klug ausgewählt und aufeinander abgestimmt sind, arbeiten Filmschnitt- und Videobearbeitungsprogramme zuverlässig und effizient. Als Betriebssystem für die Filmbearbeitung bietet sich aus Gründen der Kompatibilität und Verfügbarkeit Windows an.

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Mike Götze
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