Einstellungsgrößen bei Filmen und Videos
Erst durch die Verwendung von verschiedenen Einstellungsgrößen wird Euer Video oder Film abwechslungsreich und lebendig. Man verwendet Einstellungsgrößen in Videos und Filmen aus unterschiedlichen Beweggründen und um bestimmte Stimmungen zu erzeugen. Wir zeigen Euch in diesem Beitrag, welche Einstellungsgrößen in Videos und Filmen es gibt und wie man sie verwendet.
Eine absolut wichtige Regel vorweg:
Beim schneiden von Szenen springt niemals von einer Einstellungsgröße zur Nächsten. Springt man von der einen zur nächsten Einstellungsgröße, sieht es meist aus wie ein ungewollter Schnittfehler (Jump Cut). In der Regel lässt man eine Einstellungsgröße dazwischen aus. Also – ein Schnitt von einer Totalen auf ein Amerikanische oder von einer Halbtotalen auf eine Nahe. Das Filmen mit unterschiedlichen Einstellungsgrößen ist in nahezu allen Videos notwendig, um das Bild nicht langweilig wirken zu lassen, vor Allem aber in Imagefilmen. Ein weiteres Stilmittel Euern Film interessant zu gestallten, ist die Arbeit und das Wissen rund um die Kameraperspektiven.
In diesem Bild seht ihr alle Einstellungsgrößen auf einen Blick und welchen Bildausschnitt sie ausmachen.
Einstellungsgrößen: Total, Halbtotal, Amerikanisch, Halbnah, Nah, Groß, Close Up (Detail)
Alle 7 Einstellungsgrößen in Filmen und Videos haben wir für Euch in dieser Übersicht detailliert zusammengefasst:
1. Die Totale
Der Zuschauer erhält hier einen Überblick über die Umgebung, in der sich der oder die handelnden Personen befinden. Details sind in dieser Einstellung nicht zu erkennen.
Einstellungsgröße Totale
2. Die Halbtotal
Die Halbtotale zeigt den Protagonisten vom Kopf bis zu den Füßen. Für den Zuschauer haben sowohl die Person, als auch die Umgebung den gleichen Stellenwert. Die Halbtotale wird oft dazu genutzt, dem Zuschauer Bewegungen und Körpersprache der Darsteller zu zeigen.
Einstellungsgröße Halbtotal
3. Die Amerikanische
Die Amerikanische wurde durch alte amerikanische Western etabliert. Sie ist die Zwischengröße zwischen Halbnah und Nah und hatte eigentlich nur einen Zweck: Dem Zuschauer die Colts der Cowboys zu zeigen. Denn das ist in keiner anderen Einstellungsgröße so gut möglich wie in der Amerikanischen.
Einstellungsgröße in Filmen und Videos: Amerikanische
4. Die Halbnahe
Für Dialog- oder Interviewszenen setzt man häufig die Halbnahe Einstellungsgröße ein. Gezeigt werden die Personen vom Kopf bis zur Hüfte. Mimik, Gestik und die Umgebung ist gut erkennbar. Sie kommt unserem natürlichen Sehverhalten am nächsten.
Einstellungsgröße in Videos und Filmen: Halbnah
5. Die Nahe
Wird eine Person vom Kopf bis zur Mitte des Oberkörpers gezeigt, sprechen wir von der Nahen. Diese Einstellungsgröße wird ebenfalls in Dialog- und Interviewszenen eingesetzt. Die Umgebung spielt hier kaum noch eine Rolle und rückt in den Hintergrund. Der Zuschauer soll sich voll und ganz auf die Mimik des Darstellers bzw. der Darstellerin konzentrieren.
Einstellungsgröße in Videos und Filmen: Nah
6. Die Großaufnahme
Bei der Großaufnahme sehen wir das Gesicht des Darstellers. Es kommt oft vor, dass ein Teil des Kopfes angeschnitten ist. Die Großaufnahme ist eine sehr intime Einstellungsgröße, bei der man sowohl Mimik und Gestik genau beobachten kann und jede Gefühlsregung erkennbar ist. Sie kommt oft bei Image- und Recruitingfilmen zum Einsatz, bei denen die Protagonisten eine Geschichte erzählen.
Einstellungsgröße in Videos und Filmen: Großaufnahme
7. Die Detailaufnahme (Closeup)
Und dann gibt es da noch die Detailaufnahme, auch genannt: Die Italienische. Hierbei werden lediglich die beiden Augen des Schauspielers gezeigt. Ihren Ursprung hat diese Einstellungsgröße in den Italo-Western, meist kurz vor einem Duell zweier Cowboys. Heute wird diese Einstellungsgröße in Filmen und Videos bei Filmemachern kaum noch genutzt.
Einstellungsgröße in Videos und Filmen: Close Up / italienische
Mike Götze
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