Stock-Videos: Helfer mit Vor- und Nachteilen
Schnell soll`s gehen, preiswert sein und trotzdem schön – die berühmte „eierlegende Wollmilchsau“ eben. Dass es die nicht gibt, dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Allerdings kommen wir ihr mit ein paar nützlichen Helferlein schon recht nah. Im Videobereich gehören Stock-Videos dazu. Wann deren Einsatz Sinn macht und wann ihr lieber die Finger davon lassen solltet, lest ihr hier.
Was sind Stock-Videos?
Stock-Videos oder auch Stock-Footage sind kurze Clips zu einem bestimmten, allgemeinen Thema. Ihr kennt das vlt. aus dem Foto-Bereich. Auch hier bieten einige Plattformen eine Auswahl von Bildern zur freien bzw. preiswerten Nutzung an. Und genau wie Stock-Fotos sowohl für den privaten oder kommerziellen Bereich oft und gern verwendet werden, wird solches vorgefertigtes Material auch gern für Videoproduktionen genutzt, beispielsweise bei der Produktion von Imagefilmen.
Stock-Video Plattformen
Es gibt einige Onlineplattformen mit ganz unterschiedlichen Angeboten für Stock-Videos. Die meisten bieten eine „Vorschau“-Funktion an. Oft kannst du dir dein Stock-Video schon als Demo runterladen und in dein Video einbauen, um den Gesamteindruck zu testen. Die Vorschauversionen haben meist ein Wasserzeichen, dass in der gekauften Version nicht mehr vorhanden ist.
Plattformen für Stock-Videos sind u.a.:
Übrigens gibt es für Hintergrundmusik in Videos auch ähnliche Plattformen im Netz.
Stock-Videos Preise:
Schnäppchen oder Investition? Bei Stock-Videos ist preislich Vieles möglich. Die Preisspanne reicht von 5 bis 150 Euro, ist aber im Prinzip nach oben offen. Es kann also durchaus teurer werden. Ein Tipp: achtet beim Kauf des Stock-Videos immer darauf, dass ihr auch die entsprechenden Rechte für die Nutzung einkauft. Der Einsatz von Stock-Videos sollte also gut durchdacht und im Ernstfall mit dem tatsächlichen Aufwand für einen eigenen Dreh ins Verhältnis gesetzt werden. Im Übrigen kann es durchaus einen preislichen Unterschied machen, ob für dein Video eine HD Version ausreicht oder ob du tatsächlich 4K oder eine höhere Auflösung brauchst.
free stock video Baustelle von Pixabay.com
free stock video Mohnfeld von Pixabay.com
Vorteile von Stock-Videos
Thematisch ist nahezu alles möglich, Videoproduzenten können mithilfe von Stock Videos aus dem Vollem schöpfen und sich auf eine Reihe von Vorteilen freuen.
1. Geringe Produktionskosten
Es soll ein Reisefilm werden, aber dir fehlt das Geld für Vor-Ort-Drehs? Oder fehlt dir für den Drohnen-Schwenk das technische Equipment? Bleib ruhig in deinem Produktionsstudio, denn im reichhaltigen Fundus der Online-Angebote findet du das meiste und sparst die vergleichsweise teuren Ausgaben für Equipment, Kameramann oder Produktions-Team. Weiterer Vorteil: einmal gekauft kannst du ein Stock-Video auch in mehreren Videos einsetzen.
2. Weniger Produktionszeit
Wählen, bezahlen, downloaden – es liegt auf der Hand: Stock-Videos sparen Filmemachern Zeit. Zumindest auf den ersten Blick. Ein Teil der gesparten Zeit sollte unbedingt in die Postproduktion investiert werden. Erst dann können deine selbst produzierten Clips mit dem „Material von der Stange“ individuell angepasst und so zu einem perfekten Einzelstück werden.
3. Qualität
Stock-Videos werden größtenteils von professionellen Videographen und Kameraleuten aufgenommen und bewegen sich fast immer im High-Definition-Bereich. Diese sehr gute Qualität macht eine nahezu grenzenlose Weiterverarbeitung möglich.
4: (Fast) Nichts ist unmöglich
Bild-Material aus der Gegenwart reicht dir nicht aus? Kein Problem. Lass deine Zuschauer einfach in die Vergangenheit reisen. Bei einigen Themen bietet sich das durchaus an und lässt sich mit Stock-Videos schnell umsetzen. Hier findest du Bilder aus Kriegstagen ebenso, wie Reden von Politikern oder Nachrichten über herausragende geschichtliche Ereignisse.
Nachteile von Stock-Videos
Wo Licht ist, ist Schatten, wo Vorteile scheinbar überwiegen, finden sich auch immer ein paar Nachteile. Auch beim Einsatz von Stock-Videos.
1. Der Gesamteindruck kann gestört werden
Stock-Videos gut in einen eigenen Film einzuarbeiten bedarf schon etwas Übung. Belichtung, Farben und Kontrast etwa müssen exakt mit dem eigenen Material übereinstimmen. Passt es nicht, macht das Fremdmaterial Stimmung und Gesamteindruck des Clips schnell kaputt.
2. Vielfalt mit Einschränkungen
Klar, die Auswahl ist riesig. Aber es ist wie beim Shoppen: Wenn wir was ganz Bestimmtes suchen, finden wir es nirgends. Zu bestimmten Suchbegriffen gibt es unzählige Angebote an Stock-Videos, zu anderen wiederum gar keine.
3. Fehlende Authentizität
Machen wir uns nichts vor: Hochglanz-Clips sind ein Hingucker, aber eben auch sehr „auf Hochglanz poliert“. Vielleicht ja für dein Video sogar etwas zu sehr? Im schlimmsten Fall verliert Dein Clip an Authentizität; wirkt nicht mehr echt. Je nach Machart und Botschaft solltest du in einem solchen Fall eher auf Stock-Videos verzichten.
Fazit
Stock-Videos helfen, Videos deutlich schneller und mit weniger Aufwand zu produzieren. Produzenten sollten sie allerdings klug auswählen und Aufnahmen verwenden, die dem eigenen Material in Sachen Optik und Stimmung so nahe wie möglich kommen. Passt es nicht: Finger weg. Sonst verliert Dein Video an Qualität und Authentizität. Manchmal lohnt es sich doch, selbst zu drehen, auch wenn der Aufwand groß und ein Drehtag teuer sind.