In 7 Schritten zu deinem Werbevideo
Ob auf YouTube, im Fernsehen oder auf riesigen Flatscreens am New Yorker Times Square – Werbevideos und Werbespots sind überall. Kaum ein Medium vermag es, Menschen so sehr mitzureißen wie das Werbevideo. Deshalb haben Werbevideos Plakate und Fotografien schon lange abgehängt. Bewegtbild kann Information und Emotion miteinander vereinen und dabei auf fast alle menschlichen Sinne zurückgreifen. So können mit Werbespots Erinnerungen in den Köpfen der Kunden produziert werden – Und der Umsatz steigt.
1. Was ist ein Werbevideo?
In einem Werbevideo ist eigentlich genau das drin, was draufsteht – Es handelt sich um ein Video, ob mit Realbild oder Animation, das gezielt für ein bestimmtes Produkt, eine Dienstleistung oder eine Marke wirbt. Das Video soll den Verkauf der Ware steigern und das Vertrauen in die Marke stärken. Inzwischen gibt es unzählige Werbevideos und die Welt ist voller Bilder. Daher wird es immer schwieriger, herauszustechen. Das Ziel eines Werbevideos ist deshalb oft, nicht nur komplexe Informationen über Marke oder Verkaufsgegenstand eingängig zu vermitteln, sondern ganz bestimmte Gefühle beim Kunden auszulösen, die er oder sie mit dem beworbenen Gegenstand verknüpft. Häufig dient ein Werbespot dazu, Sehnsüchte beim Kunden zu wecken. Grundsätzlich kann man zwischen zwei verschiedenen Arten von Werbespots unterscheiden: Zum einen Realfilm und zum anderen das Animierte Video.
2. Realfilm vs. Animation
Beim Werbevideo mit Realbild kommen – wenig überraschend – Bilder und Szenen zum Einsatz, die von einer Kamera abgefilmt wurden. Das vordergründige Ziel hierbei ist, Dienstleistungen oder Produkte möglichst realitätsnah darzustellen, sodass sich die Zuschauern mit der dargestellten Situation identifizieren können. Mithilfe des Realfilms können Geschichten eingängig erzählt werden und auf spielerische Weise bestimmte Gefühle geweckt werden. Zwar kommt es immer auf den Zweck des Videos an, aber der Vorteil des Realfilms kann darin bestehen, dass es für die Zuschauern besonders leicht ist, sich mit der Marke, dem Produkt oder Dienstleistung zu identifizieren. So wird eine Verbindung zwischen Kunde und beworbenem Gegenstand hergestellt.
Animation
Einen etwas anderen Ansatz bietet das Animierte Video. Zwar kann animierten Videos etwas an Überzeugungskraft abgehen, da sie in der Regel nicht so realitätsgetreu daherkommen – Aber ihr Vorteil besteht darin, dass sie freier mit der Materie umgehen können und visuelle Reize mit einfachsten Mitteln schaffen können. Außerdem wirken sie oft moderner und jugendlicher, was bei bestimmten Zielgruppen von Vorteil sein kann. Dazu kommt, dass sie einfacher und schneller zu produzieren sind und deutlich kostengünstiger daherkommen als der Realfilm. Soweit zur technischen Unterscheidung. Aber es gibt auch inhaltliche Unterschiede!
3. Verschiedene Formen von Werbevideos (Erklärfilm)
Bei einem Werbevideo muss es nicht immer darum gehen, eine Ware anzupreisen. Häufig geht es einfach darum, wichtige Informationen leicht und eingängig zu transportieren. Dabei soll das Ganze natürlich unterhaltsam bleiben. Dafür sind Erklärvideos geeignet, bei denen meist Animation zum Einsatz kommt. Mithilfe von Animation ist es möglich, schwierigere Sachverhalte vereinfacht und lustig darzustellen. Häufig kommen Charaktere im Comic-Stil, Skizzen oder Scribbles zum Einsatz, sodass auch für den Spaßfaktor gesorgt ist. Solche Erklärvideos haben meist eine Dauer von 60 bis 120 Sekunden. Dadurch, dass sich die verschiedenen grafischen Stile miteinander kombinieren lassen, ist eine enorme Gestaltungsfreiheit gegeben. Beim Erklärvideo lernt der Zuschauer, und dabei kommt der Spaß nicht zu kurz.
Nach diesem kleinen Ausflug machen wir mal mit dem klassischsten aller Werbevideos weiter: Dem Werbespot. Beim Werbespot geht es immer darum, die Vorteile oder Besonderheiten eines Produkts sichtbar zu machen. Eine kreative Herangehensweise ist dabei wichtig, denn der Zuschauer muss das Produkt eindeutig von Anderen unterscheiden können. Ein klassischer Werbespot ist ein möglichst knackiger und charakterstarker Clip von 30 Sekunden. Das Ziel des Spots ist es, das Produkt im Gedächtnis der Kunden zu verankern. Dabei helfen können: Eine gute Metapher, ein schlagfertiger Catchphrase oder eine spannende Geschichte. Werbespots können in der Produktion sehr kostenintensiv werden.
Von klassischen Werbespots unterscheiden sich Produktvideos dadurch, dass Letztere näher am Produkt sind. Es geht darum, zu zeigen, was das Produkt alles kann und wo es zum Einsatz kommt. Ein bisschen sind Produktvideos die Erben vom guten alten Staubsaugervertreter, der nach Haus kommt um die Funktionen des Geräts vorzuführen. Der Mehrwert des Produkts steht bei einem Produktvideo also im Zentrum. Was kann es leisten? Wie kann man es anwenden? Wie profitiert der Kunde durch einen Kauf? Produktvideos kommen häufig im alltäglichen Verkauf zum Einsatz. Sie eignen sich aber auch gut für das Marketing und auf Messen. Ein besonderes Merkmal von Produktvideos ist, dass sie vorwiegend über Bilder kommunizieren.
Der Text tritt meist gegenüber der Visualität in den Hintergrund. Produktvideos sind kostengünstiger als Werbespots. Deshalb sind sie für kleinere Unternehmen oft eine gute Alternative.
Die audiovisuelle Visitenkarte eines Unternehmens – und noch mehr – sind sogenannte Imagefilme. Bei ihnen geht es darum, eine Marke, eine Person oder ein Unternehmen aus dem gewünschten Blickwinkel darzustellen. Häufig dienen sie dazu, das Leistungsspektrum eines Unternehmens herauszuarbeiten. Imagefilme beeinflussen das Bild, das die Außenwelt von einem Gegenstand oder einer Person hat. Deshalb ist der Imagefilme zumeist auch die teuerste Form des Werbevideos. Da das Video eine bestimmte Botschaft kommunizieren und eine Sache im bestmöglichen Licht darstellen soll, ist eine hochwertige Umsetzung von essentieller Bedeutung.
In 7 Schritten zum eigenen Werbevideo
1. USP definieren
Damit du dein Produkt gut bewerben kannst, musst du natürlich erst einmal klären, was es ausmacht. Um einen Überblick zu bekommen, bietet es sich an, eine Liste der sogenannten USPs anzulegen. USP steht für „Unique Selling Point“ und beschreibt die Alleinstellungs- & Leistungsmerkmale eines Produkts. Du solltest erörtern, welchen Mehrwert dein Produkt dem Kunden bietet, was es von anderen Wettbewerbern abhebt und – nicht zuletzt – was die Kernfunktion des Produkts ist.
2. Text
Wenn du dir vollständige Klarheit darüber verschafft hast, was es zu bewerben gilt, kannst du dich mit dem Text des Videos auseinandersetzen. Hier geht es ans Eingemachte! Der Text ist der wichtigste Teil des Werbespots. Er dient dazu, die zuvor gesammelten USPs überzeugend zu vermitteln. Dazu muss er aussagekräftig und pointiert sein.
Beim Texten kann man sich an die klassische Einteilung halten. Ein Text besteht aus drei Teilen: Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Einleitung sollte der Kunde bereits abgeholt werden. Sie dient dazu, das Interesse zu wecken und Neugier für den Rest des Videos zu entfachen. Häufig wird in der Einleitung ein Problem charakterisiert. Für dieses Problem bietet der Hauptteil dann eine Lösung an: das beworbene Produkt. Im Schlussteil schließlich werden sogenannte „Call-to-Actions“ platziert. Damit sind Handlungsaufforderungen gemeint, wie z.B. „Kaufen Sie jetzt“ oder „30 Tage kostenlos testen“. Damit soll der Kunde animiert werden, sich weiter mit dem Produkt zu beschäftigen.
3. Storyboard
Nach dem Texten geht es ans Storyboard. Das klingt komplizierter als es ist. Keine Sorge – Du musst nicht zeichnen können!
Eigentlich wird in einem Storyboard nur festgehalten, was im Video zu sehen sein soll. Da es im Video verschiedene Ebenen gibt, benutzt man eine Art Tabelle mit je einer Spalte für eine Ebene. Es gibt also eine Ebene für den Text, eine für das Bild und eine für z.B. Animation. Das ist für die weitere Produktion wichtig, weil du dir dadurch Klarheit darüber verschaffen kannst, zu genau welchem Zeitpunkt im Spot genau was passieren soll. Deshalb musst du auch nicht zeichnen können – Es reicht völlig aus, die Bildebene mit Worten zu beschreiben.
4. Dreh & Animation
Und genau diese Beschreibung ist jetzt gefragt – Wenn es an den Dreh oder die Animation geht. Ersteres, wenn du dich für einen Realfilm, Letzteres, wenn du dich für ein animiertes Video entschieden hast. Hierbei werden Grafiken produziert oder Bildmaterial mit der Kamera gesammelt. Das Storyboard ist hierfür extrem wichtig, damit man genau weiß, was zu tun ist, und nicht zu viel oder zu wenig aufnimmt.
5. Post-Produktion
In der Post-Produktion wird dann das gesammelte Material in Form gebracht. Das heißt, es wird geschnitten, bearbeitet und in die richtige Reihenfolge gebracht. Die Post-Produktion ist ein enorm wichtiger Teil im Herstellungsprozess. Hier passiert die eigentliche Magie, die am Ende den Look des Werbevideos entscheidend beeinflusst.
6. Sound Design
Nach dem der Bildteil abgehakt ist, musst Du dich nur noch um die Tonspur und das Sounddesign kümmern. Denn der Text aus Schritt 2, der die Grundlage des Videos ausgemacht hat, soll ja am Ende auch beim Zuschauer ankommen! Die Bilder, die in der Post-Produktion veredelt wurden, bekommen jetzt den Zuckerguss – Mit Soundeffekten, einem gut gesprochenen Text und Musik.
7. Fertig!
Dein Video ist jetzt fertig. Nun kommt es darauf an, es auch einer breiten Masse zugänglich zu machen. Deshalb musst Du entscheiden, wo dein Video zu sehen sein soll. Ob auf Social Media, im Fernsehen oder auf YouTube – Je nach Zielgruppe musst du nun entscheiden, wie du dein Video am besten an Frau und Mann bringst.
Fazit
Mit einem guten Bewusstsein über das eigene Produkt, ein wenig Kreativität und Kenntnissen gängiger Videoprogramme kannst du zu deinem eigenen Werbevideo gelangen. Dennoch macht es unter Umständen Sinn, die Videoproduktion an eine Agentur auszulagern. Zwar sind die Kosten dadurch höher, aber du sparst Zeit und holst dir spezifische Fachkompetenz mit an Bord. Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es genug Agenturen – Eine Recherche kann helfen, die Richtige für deine Zwecke zu finden. Aber auch in Eigenproduktion ist die Herstellung deines Werbevideos definitiv möglich. Nun hast du zumindest schonmal einen Einblick in den Produktionsprozess erhalten – Wir wünschen viel Glück mit deinem Projekt!