Die Kosten für ein Imagevideo/Imagefilm – ab 2.000 Euro geht’s los
Eine der häufigsten Fragen, die wir als Filmproduzenten gestellt bekommen, ist: „Was kostet ein Imagefilm?“. Abhängig vom Konzept des Filmes, Länge, Darstellern, Drehorten, Sonderwünschen und Anzahl der Drehtage beginnt ein Imagefilm bei ca. 2.000 Euro. Nach Oben sind, wie bei so vielen Dingen, keine Grenzen gesetzt. Der größte Kostenfaktor bei der Produktion eines Imagefilmes ist das Personal bzw. die Filmcrew.
In diesem Beitrag möchten wir Dir zeigen, welche Kosten beim Dreh eines Imagevideos anfallen können und was Du bei der Budgetplanung beachten solltest.
Weiterführende Informationen zum Thema Imagefilm, findest du auf unserer Übersichtsseite zum Thema Imagefilm.
Beispielrechnung für einen Imagefilm, 1 Minute, 0,5 Drehtage
Anhand des folgenden Beispiels wollen wir Ihnen die Kalkulation eines einminütigen Imagefilms zeigen. Die Kalkulation bezieht sich in diesem Fall auf einen halben Drehtag und der Kameramann übernimmt in unserem Fall sowohl Ton als auch Lichtsetzung. Als Faustregel gilt: 1 Drehtag = 2 Schnitttage.
Konzept/Planung: | 300,00 € |
Kameramann: | 400,00 € |
Projektleiter/Assistent: | 400,00 € |
Technik: | 300,00 € |
Schnitt: | 600,00 € |
Gesamt: | 2.000,00 € |
Im oben genannten Beispiel wird der Film mit einem ortsansässigen Team gedreht. Reise- und Hotelkosten sind nicht berücksichtigt und kommen gegebenenfalls hinzu. Im Folgenden geben wir einen Überblick über weitere Faktoren, die bei der Preisgestaltung eine Rolle spielen (können):
- Vorproduktion
- Produktion
- Postproduktion
1. Vorproduktion
Zur Vorproduktion gehören: Abstimmung mit dem Kunden, Konzepterstellung, Besichtigung möglicher Drehorte, Planung des Filmteams und die benötigte Technik – im Grunde das komplette Projektmanagement. Planst Du beispielweise mit einem Schauspieler oder einer Schauspielerin oder setzt Du auf Authentizität eines Mitarbeiters? Beim Drehen mit professionellen Schauspielern entstehen pro Drehtag Kosten ab 900 Euro. Wir empfehlen hierzu unseren Blogbeitrag „Schauspieler/in buchen“.
Ein weiterer möglicher Kostenfaktor sind benötigte Genehmigungen. Das kann zum Beispiel die Aufstiegserlaubnis für eine Drohne über einem öffentlichen Gelände oder eine Straßensperre für eine Autoszene sein.
2. Produktion
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, kann die eigentliche Produktion beginnen. Bei kleineren Imagefilmproduktionen, wie in unserem Beispiel, übernimmt eine Person oft auch mehrere Funktionen. So kann ein Kameramann ein echter Allrounder sein, der sich sowohl um den Ton kümmert als auch gleichzeitig das Licht setzt. Die Kosten für einen Kameramann/frau beginnen bei ca. 800 Euro pro Drehtag. Für das je nach Konzept benötigte Equipment (Kamera, Licht & Ton) sollten Sie mindestens 400 Euro pro Drehtag einplanen.
Vergessen Sie bitte auch das Catering nicht. Es muss kein 5 Sterne Menü sein, Pizza und Getränke in der Pause sorgen garantiert für gute Stimmung.
Bei größeren und aufwendigen Produktionen stoßen meist weitere Personen zum Filmteam. Welche das sind, wieviel sie pro Drehtag (8h) kosten und welche Funktion sie haben, lesen sie hier:
1. Aufnahmeleiter/in
Bei der Aufnahmeleitung laufen im Grunde alle Fäden einer Filmproduktion zusammen. Sie weiß Alles: Kontaktdaten, Einsatzzeiten von Schauspielern und Statisten, Pausen, Besonderheiten am Drehort und Befindlichkeiten von beteiligten Personen.
Kosten pro Drehtag (10h): ca. 800 Euro
2. Regisseur/in
Regisseur/in und Kameramann arbeiten bei einer Imagefilmproduktion Hand in Hand.
Er ist für die Umsetzung des Storyboards/Filmkonzepts laut Drehplan verantwortlich.
Kosten pro Drehtag (10h): ca. 900 Euro
3. Kameramann/Kamerafrau
Entscheidet über Bildausschnitte, Lichtstimmung und den Gesamteindruck des Filmlooks. Erfahrene Kameraleute arbeiten meist mit Kameraassistenten, die sich um das Equipment kümmern und dem Kameramann/frau assistierend zur Seite stehen.
Kosten pro Drehtag (10h): ca. 800 Euro
4. Tonmann/Tonfrau
Der Tonmann/frau sorgt für einen qualitativ hochwertigen Ton, sowohl bei Interviewaufnahmen als auch beim Aufnehmen von O-Tönen am Set.
Kosten pro Drehtag (10h): ca. 500 Euro
5. Beleuchter/in
Welcher Filmlook ist vom Kunden gewünscht? Eher clean oder eher warm und weich?
Ein Beleuchter entscheidet in Absprache mit Kameramann und Regisseur, welche Lichtstimmung gewünscht ist und setzt diese am Set um.
Kosten pro Drehtag (10h): ca. 700 Euro
6. Make Up Artist / Visagisten
Bei kleineren Imagefilmproduktionen übernimmt die Visagistin meist Make Up und Haarstyling. Bei Imagefilmen mit Interviewsituationen empfiehlt es sich, eine Visagistin im Team zu haben, die auf das Äußere der Protagonisten schaut.
Kosten pro Drehtag (10h): ca. 500 Euro
7. Schauspieler/in
Sobald Imagefilme ein schauspielerisches Talent erfordern, sind professionelle Schauspieler/innen unverzichtbar. Sie sind in der Lage Emotionen zu transportieren und genau das wiederzugeben, was sich der Kunde im Video vorstellt. Wie und wo man Schauspieler*innen bucht, kannst du in unserem Blogbeitrag Schauspieler buchen nachlesen.
Kosten pro Drehtag (10h): ab 900 Euro
3. Postproduktion
Sind die Dreharbeiten abgeschlossen, geht es mit dem Material in den Schneideraum. Zunächst wird hier das gedrehte Material vom Cutter gesichtet und festgelegt, welche Szenen im Film vorkommen sollen. In vielen Imagefilmproduktionen kommen zusätzlich Animationen und Motion Graphics zum Einsatz. Der Cutter erstellt nun einen ersten Grobschnitt, der als Grundlage für alle weiteren Schritte dient. Ein weiterer Kostenfaktor bei einer Imagefilmproduktion ist die Musik. Viele Produzenten arbeiten mit Musik-Datenbanken und verfügen über eine Vielzahl an GEMA-freien Titeln aus allen Genres. Es ist aber auch möglich, einen ganz individuellen Titel von einem Tonstudio produzieren zu lassen.
Ist der Einsatz eines Sprechers oder einer Sprecherin vorgesehen, vielleicht sogar ein bekannter Synchronsprecher wie die deutsche Stimme von Bruce Willis, sollten Sie im Vorfeld nicht nur das Sprecherhonorar, sondern auch die Nutzungsrechte (Buyouts) klären. In der Regel werden Buyouts nur für ein Medium und zeitlich begrenzt vergeben, zum Beispiel Online/1 Jahr. Soll der Imagefilm nun zusätzlich auf Messen gezeigt werden, hat das Einfluss auf das Buyout des Sprechers. Erhält der Sprecher für die Nutzung Online/1 Jahr 500 Euro, kämen bei der Nutzung Messe zusätzlich 500 Euro hinzu.
Ist ein Sounddesign notwendig, werden nun alle relevanten Geräusche, Stimmungen, O-Töne und Sprache im Tonstudio angepasst und auf die richtige Lautstärke gebracht sowie eine finale Endmischung erstellt. Zum Thema Sounddesign haben wir im Blogbeitrag „Sounddesign – Darauf kommt es an“ nützliche Informationen zusammengetragen.
Nachdem der Film vom Kunden abgenommen wurde, geht es in den allerletzten Feinschliff – das sogenannte Color Grading bzw. Farbkorrektur. Hier wird der Film nochmal hinsichtlich der Farben geprüft und angepasst. Manchmal werden bei Drehs mehrere, unterschiedliche Kameratypen eingesetzt, die nun alle den gleichen Filmlook bekommen sollen.
4. Sie haben Interesse, einen Imagefilm produzieren zu lassen? Dann geht’s jetzt so weiter.
Je genauer Ihre Vorstellungen gleich zu Beginn der Planung sind, umso besser lässt sich ein Angebot für Ihren Imagefilm kalkulieren. Wir haben für Sie folgende Checkliste erstellt. Beantworten Sie folgende Fragen und eine Produktionsfirma wird Ihnen eine grobe Kostenschätzung geben können:
- Wie sollte der Charakter des Imagevideos sein? (dokumentarisch, werblich, informativ, emotional)
- Was möchten Sie mit ihrem Imagefilm erreichen?
- Welche Zielgruppe wollen Sie ansprechen?
- Wo möchten Sie drehen?
- Wer soll die Produktion übernehmen? Ein ortsansässiger Produzent oder ein nationaler Anbieter?
- Gibt es bereits einen Film, der Ihnen besonders gut gefällt?
- Auf welcher Plattform soll ihr Imagefilm veröffentlicht werden?